Fire TV, Chromecast & Co. unter der Lupe
Im Streaming-Stick-Vergleich messen sich die Modelle von Google, Amazon und Roku.
Foto: Google, Amazon, Roku, iStock.com/imaginima
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Christoph de Leuw
Lennart Gotta
Robin Smans
Im Fernsehen laufen nur Wiederholungen und Ihr TV-Gerät ist nicht smart? Mit einem Streaming-Stick holen Sie problemlos Netflix & Co. auf den Bildschirm. Was die kleinen Geräte auf dem Kasten haben, lesen Sie im Test.
Inhaltsverzeichnis
- Vorteile von TV-Sticks
- Chromecast HD mit Google TV: Simple Bedienung
- Amazon Fire TV 4K Max: Noch rasanter streamen
- Amazon Fire TV Stick 4K: Wozu noch eine Box?
- Amazon Fire TV Stick: Klasse Fernbedienung
- Roku Streaming Stick 4K: Besonders übersichtlich
- Roku Express: Streaming ohne Schnickschnack
- Wer braucht einen TV-Stick?
- Test-Fazit: TV-Sticks
Nahezu alle aktuellen
Fernsehersind Smart-TVs. Die können via Internet zum Beispiel Filme und Serien von
Streaming-Dienstenabrufen. Doch nicht alle TV-Geräte verfügen über die Apps sämtlicher Anbieter. Gesellen sich zu Platzhirschen wie
Netflixund Amazon Prime Video neue Streaming-Anbieter wie
Paramount Plus, kann die Suche nach der passenden App schon mal erfolglos bleiben. Und ältere Fernseher sind oft gar nicht in der Lage, auf
Mediatheken& Co. zuzugreifen. Wer dennoch nicht auf Anbieter wie
WOWund
Disney Plusverzichten möchte, schließt einfach einen Streaming-Stick an. COMPUTER BILD hat die wichtigsten aktuellen TV-Sticks von Amazon, Google & Co. getestet und miteinander verglichen. Übrigens, TV-Sticks und Streaming-Boxen gibt es auch zu günstigen Preisen im "
Black Friday"-Zeitraum vom 21. November bis 2. Dezember 2024.
Die besten Streaming-Boxen und -Sticks
- Kompakt: Von Weitem sehen sich USB- und Streaming-Stick zum Verwechseln ähnlich, denn neben der ähnlichen Bauform sind Streaming-Sticks selten viel größer als die praktischen Speicherriegel.
- Tempo: TV-Sticks sind deutlich schneller und einfacher bedienbar als vor ein paar Jahren; Grund ist die verbesserte Technik in den Sticks.
- App-Auswahl: Bei Googles Chromecast-Geräten und den Fire TV Sticks von Amazon gibt es in puncto App-Angebot wenig zu meckern. Beide App-Stores verfügen über die Anwendungen der wichtigsten Streaming-Anbieter, die Chromecasts haben dank Google Cast die Nase ein wenig vorn. Auch Roku bietet Nutzerinnen und Nutzern eine breite Auswahl an beliebten Apps.
Der
Google Chromecast HD mit Google TV(Testnote 2,2) bietet eine große Auswahl an Streaming-Diensten und begeistert wie schon der Chromecast 4K mit seiner handlichen Fernbedienung. Die verfügt über alle wichtigen Tasten inklusive seitlicher Lautstärke-Regler. Der integrierte Google Assistant erledigt seine Aufgabe gewissenhaft und führt mit wenigen Worten zu gesuchten Inhalten. Positiv überrascht die Google-TV-Benutzeroberfläche. Sie stellt angefangene Serien und Filme in den Vordergrund und ordnet sie anbieterübergreifend nach Genre – eine erfrischende Abwechslung zu der Übersicht der Amazon-Fire-TV-Varianten. Die Wiedergabe von HD-Streams gelingt gut und bietet tolle Farben. HDR inklusive Dolby Vision gibt er ebenfalls wieder, auch wenn das für ältere HD-Fernseher irrelevant ist. Und für die ist der günstige Chromecast HD in erster Linie gedacht. Preislich liegt er mit knapp 40 Euro über der HD-Konkurrenz von Amazon und Roku. Für neuere Fernseher bietet sich der
Chromecast mit Google TVan (Testnote 1,9). Mit Ausnahme von der höheren Auflösung gleicht er seinem HD-Pendant aufs Haar. Er ist für rund 66 Euro zu haben.
Mit dem
Amazon Fire TV 4K Max(Testnote: 1,4) bringt der Versandhändler seinen bisher ausgereiftesten Streaming-Stick auf den Markt. So unterstützt er den WLAN-Standard
Wifi 6. In Kombination mit einem entsprechend ausgerüsteten, in der Nähe befindlichen Router und gutem Signal, gelangen Filme und Serien noch fixer auf den TV-Bildschirm. Doch auch die Nutzung soll schneller vonstattengehen. Dazu ist der schlanke Stick mit einem Quad-Core-Prozessor ausgestattet, der die Leistung zum Fire TV Stick 4K laut Hersteller um 40 Prozent erhöht. Wie sein Vorgänger unterstützt der Stick Standards wie HDR, HDR10+, Dolby Vision und Dolby Atmos. Neu dabei ist HDMI-ARC. Um mehr aus dem Sound zu holen, lässt sich der Amazon Fire TV Max mit kompatiblen Echo-Lautsprechern verbinden. Sicherheit und Komfort vereint das Gerät als erster Amazon-Stick in Form der Bild-in-Bild-Übertragung von Ring-Kameras. Das Mehr an Funktionen schlägt sich preislich kaum nieder. So ist der Amazon Fire TV 4K Max mit 65 Euro gerade einmal um fünf Euro teurer als das Vorgängermodell.
Im September 2014 präsentierte der Versandhändler seine erste Streaming-Box
Amazon Fire TV, einige Monate später folgte mit dem
Amazon Fire TV Stickeine leicht abgespeckte und günstigere Version der kleinen Kiste. Über die Jahre folgten Varianten der Streaming-Hardware, die sich in puncto Steuerung und Bildqualität kontinuierlich weiterentwickelten. Der
Amazon Fire TV Stick 4Kbrachte erstmals UHD-Wiedergabe im Stick-Format und ersetzte die TV-Box
Amazon Fire TV 4Kregelrecht. Denn der 4K-Stick kann alles mindestens genauso gut wie der große Bruder und einiges sogar besser (Note: 2,0); mit 50 Euro ist er allerdings deutlich günstiger. Zum Lieferumfang gehört eine verbesserte Alexa-Sprachfernbedienung mit Lautstärketasten und er unterstützt den HDR-Standard Dolby Vision – auch wenn alle Fernseher mit Dolby-Vision-Support bereits Smart-TVs sind und über den Großteil der wichtigen Apps verfügen. Für alle, die sich mehr vom Streaming-Geräten erhoffen als Filme und Serien, lohnt sich ein Blick auf den
Amazon Fire TV (3. Gen.). Im Gegensatz zum Stick ermöglicht er die freihändige Bedienung, verfügt über zusätzliche Anschlüsse und hilft mit Alexa auch noch nach dem Filmabend weiter. Mit einem Preis von 160 Euro ist er jedoch deutlich teurer.
Neben den bereits erwähnten Fire TV Sticks gibt es den "normalen"
Amazon Fire TV Stick(Note: 2,1), der zunächst mit der ersten Generation der Alexa-Sprachfernbedienung erschienen ist. Nunmehr hat Amazon nachgelegt und liefert den Stick mit der verbesserten Fernbedienung aus – was die Testnote etwas gehoben hat. Am schmalen Preis von knapp über 40 Euro hat sich indes nichts geändert, klasse. Der Fire TV Stick kann zwar "nur" Full HD, das aber ausgezeichnet, und lässt sich ähnlich gut bedienen – auch dank der Sprachassistentin Alexa, die zuverlässig Suchergebnisse liefert. Und klar: Außer Amazon Prime Video sind auch alle anderen wichtigen Streaming-Anbieter wie Netflix & Co. verfügbar.
Roku bringt bereits seit 2008 Streaming-Player auf den nordamerikanischen Markt. Mit dem
Roku Streaming Stick 4K(Testnote: 1,6) erscheint das Unternehmen über ein Jahrzehnt später auch auf der hiesigen Bildfläche. Im Gegensatz zur Fire-TV-Konkurrenz punktet das Startmenü mit einer sehr übersichtlichen Benutzeroberfläche, die Zuschauerinnen und Zuschauern das bunte Durcheinander aus Serien- und Filmvorschlägen erspart. Dennoch sind alle wichtigen Streaming-Anbieter vertreten. Die Bildqualität von UHD-Streams ist makellos. Bei HD-Übertragung zieht er an den Amazon-Rivalen sogar vorbei. Auch HDR und Dolby Vision sind mit an Board. Die Bedienung gelingt über die mitgelieferte Fernbedienung und ist sehr simpel. Alternativ steht die integrierte Sprachsteuerung zur Verfügung. Zu Buche schlägt er mit knapp 50 Euro.
Wer auf die Übertragung von UHD verzichtet, greift zum Roku Express (Testnote: 3,0). Abgesehen von Inhalten in 4K hat der Streaming-Player fast genauso viel drauf wie sein großer Bruder. So bietet er Usern gute HD-Streams und eine schöne Klangqualität. Bei der Fernbedienung müssen Nutzerinnen und Nutzer jedoch Abstriche machen. Tasten zur Lautstärkeregelung und zur Sprachsteuerung sind nicht vorhanden. Hier springt alternativ eine Smartphone-App oder die Fernbedienung des TV-Geräts ein. Der Stick ist mit knapp 30 Euro besonders günstig.
Die erste Zielgruppe der TV-Sticks sind wohl Besitzerinnen und Besitzer eines älteren Fernsehers ohne Internetfunktionen und Apps. Dazu gehören einige Full-HD-TVs bis Baujahr 2015, danach sind fast alle Modelle smart. Falls der Fernseher die App eines bestimmten Streaming-Anbieters nicht hat, kann ein TV-Stick zweckmäßig sein. So fehlt älteren Geräten zum Teil sogar Amazon Prime Video oder Netflix, Apple TV+ gibt es nicht bei Panasonic. Beamer sind in den seltensten Fällen smart und daher auf einen Zuspieler mit Streaming-Apps angewiesen. Wer die Dolby-Atmos-Tonspur genießen möchte, benötigt passende Lautsprecher, etwa eine
Soundbarmit Dolby Atmos oder ein entsprechendes 5.1-Boxen-Set. Die Installation der Streaming-Sticks funktioniert problemlos: Über einen freien HDMI-Eingang verbinden sich die kleinen Helfer im Handumdrehen mit dem TV-Gerät, die Einrichtung im heimischen WLAN-Netz dauert wenige Minuten. Trotz der überschaubaren Anschaffungskosten geizen die Streaming-Sticks nicht mit Funktionen. Im Gegenteil: Zahlreiche Apps stehen zur Verfügung und auch die Bedienung geht einfach von der Hand.
Die besten Fernseher unter 500 Euro
TV-Sticks sind die günstigste und beste Möglichkeit, um einen nicht-smarten Fernseher zum Smart-TV aufzurüsten. Im Vergleich setzten sich die Streaming-Geräte von Amazon gegen die Chromecast-Modelle knapp durch. So ist unter anderem Amazon Alexa beim Aufrufen von Mediatheken gewandter. Im Gegenzug ist das App-Portfolio von Googles Streaming-Lösungen dank Google Cast größer. Amazon bindet die Kundschaft stärker an sein Angebot, was aber komfortabler sein kann. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt bei allen Geräten, doch bietet Roku mit makellosen UHD-Streams knapp das Meiste für das Geld.